Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden! Mit dem Aufgang der Sonne läuft dieser Ruf der Christenheit um die Welt. Jesus Christus lebt. Gott erweist seine Macht, die stärker ist als der Tod.
Frohlocket nun, ihr Engel und himmlischen Scharen,
frohlocket, ihr Wunderwerke Gottes;
die Posaune des Heils erschalle
und preise den Sieg des ewigen Königs.
Es freue sich auch die Erde,
erhellt vom strahlenden Lichte
und, vom Glanze des ewigen Königs erleuchtet,
erkenne sie, wie auf der ganzen Welt
die Finsternis gewichen.
Es freue sich auch die Kirche
im herrlichen Glanze solchen Lichtes,
und der Lobgesang seines Volkes
erfülle das Haus unser‘s Gottes, dass er,
der uns zu der Schar seiner Kinder hinzugezählet hat,
uns mit der Klarheit seines Lichtes erfülle
und unser Loblied bekräftige.
Durch Jesus Christus, seinen Sohn, unseren Herren,
der mit ihm und dem Heiligen Geiste
lebet und regieret von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Wir feiern diesen Gottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.
Der Herr ist meine Macht und mein Psalm
und ist mein Heil.
Man singt mit Freuden vom Sieg
in den Hütten der Gerechten:
Die Rechte des Herrn behält den Sieg!
Die Rechte des Herrn ist erhöht;
die Rechte des Herrn behält den Sieg!
Ich werde nicht sterben, sondern leben
und des Herrn Werke verkündigen.
Der Herr züchtigt mich schwer;
aber er gibt mich dem Tode nicht preis.
Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit,
dass ich durch sie einziehe
und dem Herrn danke.
Das ist das Tor des Herrn;
die Gerechten werden dort einziehen.
Ich danke dir, dass du mich erhört hast
und hast mir geholfen.
Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,
ist zum Eckstein geworden.
Das ist vom Herrn geschehen
und ist ein Wunder vor unsern Augen.
Dies ist der Tag, den der Herr macht;
lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Als der Sabbat vorbei war, kauften Maria aus Magdala, Maria, die Mutter von Jakobus, und Salome wohlriechende Öle. Sie wollten die Totensalbung vornehmen.
Ganz früh am ersten Wochentag kamen sie zum Grab. Die Sonne ging gerade auf. Unterwegs fragten sie sich: »Wer kann uns den Stein vom Grabeingang wegrollen?« Doch als sie zum Grab aufblickten, sahen sie, dass der große, schwere Stein schon weggerollt war.
Sie gingen in die Grabkammer hinein. Dort sahen sie einen jungen Mann. Er saß auf der rechten Seite und trug ein weißes Gewand. Die Frauen erschraken sehr. Aber er sagte zu ihnen: »Ihr braucht nicht zu erschrecken! Ihr sucht Jesus aus Nazaret, der gekreuzigt wurde. Gott hat ihn von den Toten auferweckt, er ist nicht hier. Seht: Hier ist die Stelle, wo sie ihn hingelegt hatten. Macht euch auf! Sagt seinen Jüngern, besonders Petrus: Jesus geht euch nach Galiläa voraus. Dort werdet ihr ihn sehen, wie er es euch gesagt hat.«
Da flohen die Frauen aus dem Grab und liefen davon. Sie zitterten vor Angst und sagten niemandem etwas, so sehr fürchteten sie sich.
Wir glauben an den einen Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
der alles geschaffen hat,
Himmel und Erde,
die sichtbare und die unsichtbare Welt.
Und an den einen Herrn Jesus Christus,
Gottes eingeborenen Sohn,
aus dem Vater geboren vor aller Zeit:
Gott von Gott, Licht vom Licht,
wahrer Gott vom wahren Gott,
gezeugt, nicht geschaffen,
eines Wesens mit dem Vater;
durch ihn ist alles geschaffen.
Für uns Menschen und zu unserm Heil
ist er vom Himmel gekommen,
hat Fleisch angenommen
durch den Heiligen Geist
von der Jungfrau Maria
und ist Mensch geworden.
Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus,
hat gelitten und ist begraben worden,
ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift
und aufgefahren in den Himmel.
Er sitzt zur Rechten des Vaters
und wird wiederkommen in Herrlichkeit,
zu richten die Lebenden und die Toten;
seiner Herrschaft wird kein Ende sein.
Wir glauben an den Heiligen Geist,
der Herr ist und lebendig macht,
der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht,
der mit dem Vater und dem Sohn
angebetet und verherrlicht wird,
der gesprochen hat durch die Propheten,
und die eine, heilige, allgemeine und apostolische Kirche.
Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.
Wir erwarten die Auferstehung der Toten
und das Leben der kommenden Welt.
Amen.
Die Gnade Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.
Liebe Gemeinde,
am Gründonnerstag hat Jesus mit seinen Jüngern noch das Passamahl gegessen und damit an die Flucht aus Ägypten erinnert. Nach Jahren der Sklaverei winkte über Nacht die Freiheit. Doch sicher waren die Israeliten damit nicht. Der Pharao wollte sie immer noch nicht ziehen lassen.
Ich lese aus dem 2. Buch Mose im 14. Kapitel:
2. Mose 14,8-14.19-23.28-30a;15,20f.
Und der Herr verstockte das Herz des Pharao, des Königs von Ägypten, dass er den Israeliten nachjagte.
Aber die Israeliten waren mit erhobener Hand ausgezogen. Und die Ägypter jagten ihnen nach, alle Rosse und Wagen des Pharao und seine Reiter und das ganze Heer des Pharao, und holten sie ein, als sie am Meer bei Pi-Hahirot vor Baal-Zefon lagerten.
Und als der Pharao nahe herankam, hoben die Israeliten ihre Augen auf, und siehe, die Ägypter zogen hinter ihnen her. Und sie fürchteten sich sehr und schrien zu dem Herrn und sprachen zu Mose:
Waren nicht Gräber in Ägypten, dass du uns wegführen musstest, damit wir in der Wüste sterben? Warum hast du uns das angetan, dass du uns aus Ägypten geführt hast? Haben wir’s dir nicht schon in Ägypten gesagt: Lass uns in Ruhe, wir wollen den Ägyptern dienen? Es wäre besser für uns, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben.
Da sprach Mose zum Volk: Fürchtet euch nicht, steht fest und seht zu, was für ein Heil der Herr heute an euch tun wird. Denn wie ihr die Ägypter heute seht, werdet ihr sie niemals wiedersehen. Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein.
Da erhob sich der Engel Gottes, der vor dem Heer Israels herzog, und stellte sich hinter sie. Und die Wolkensäule vor ihnen erhob sich und trat hinter sie und kam zwischen das Heer der Ägypter und das Heer Israels. Und dort war die Wolke finster und hier erleuchtete sie die Nacht, und so kamen die Heere die ganze Nacht einander nicht näher.
Als nun Mose seine Hand über das Meer reckte, ließ es der Herr zurückweichen durch einen starken Ostwind die ganze Nacht und machte das Meer trocken, und die Wasser teilten sich. Und die Israeliten gingen hinein mitten ins Meer auf dem Trockenen, und das Wasser war ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken.
Und die Ägypter folgten und zogen hinein ihnen nach, alle Rosse des Pharao, seine Wagen und Reiter, mitten ins Meer. Und das Wasser kam wieder und bedeckte Wagen und Reiter, das ganze Heer des Pharao, das ihnen nachgefolgt war ins Meer, sodass nicht einer von ihnen übrig blieb. Aber die Israeliten gingen trocken mitten durchs Meer, und das Wasser war ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken.
So errettete der Herr an jenem Tage Israel aus der Ägypter Hand.
Da nahm Mirjam, die Prophetin, Aarons Schwester, eine Pauke in ihre Hand, und alle Frauen folgten ihr nach mit Pauken im Reigen. Und Mirjam sang ihnen vor: Lasst uns dem Herrn singen, denn er ist hoch erhaben; Ross und Reiter hat er ins Meer gestürzt.
Nun also die Bewahrung am Schilfmeer. Eine wunderbare Rettung.
Der Pharao will nicht loslassen, was er nicht festhalten kann. Er schickt seine Soldaten los, um die Flüchtlinge zurückzuholen. Ihr Traum von der Freiheit scheint schnell zu platzen. Und die Israeliten schimpfen enttäuscht und wütend gegenüber Mose:
Waren nicht Gräber in Ägypten, dass du uns wegführen musstest, damit wir in der Wüste sterben? Warum hast du uns das angetan, dass du uns aus Ägypten geführt hast? Haben wir’s dir nicht schon in Ägypten gesagt: Lass uns in Ruhe, wir wollen den Ägyptern dienen? Es wäre besser für uns, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben.
Mose aber vertraut weiter auf Gott. Ein kräftiger Wind drängt das Meer zurück und das Volk kann trockenen Fußes hindurchziehen. Dann lässt der Wind nach und die Reiter des Pharao ertrinken. Und Mirjam singt ihr Lied von der großen Rettung:
Lasst uns dem Herrn singen, denn er ist hoch erhaben; Ross und Reiter hat er ins Meer gestürzt.
Immer wieder erinnert die Bibel daran und erzählt zahllose weitere Rettungsgeschichten – von Hagar, die in der Wüste überlebt; vom kleinen Mose, der in einem Kästchen im Schilf gefunden wird; vom Volk Israel auf seinem Weg durch die Wüste, das Wasser und Nahrung findet und vor Angriffen geschützt wird; von David, der Goliath besiegt.
Später rettet Jesus seine Jünger vor dem Untergang auf dem See. Er treibt böse Geister aus und befreit aus Blindheit, Lähmung und Schuld.
Lasst uns dem Herrn singen, denn er ist hoch erhaben; Ross und Reiter hat er ins Meer gestürzt.
Und schließlich Ostern. Als alles verloren scheint und Jesus gekreuzigt ist, einige schon tieftraurig auf dem Heimweg sind und ein paar Frauen ihre Hoffnung begraben wollen, da ist das Grab auf einmal leer und ein Engel sagt ihnen: »Ihr braucht nicht zu erschrecken! Ihr sucht Jesus aus Nazaret, der gekreuzigt wurde. Gott hat ihn von den Toten auferweckt, er ist nicht hier. – Macht euch auf! Sagt seinen Jüngern: Jesus geht euch nach Galiläa voraus. Dort werdet ihr ihn sehen, wie er es euch gesagt hat.«
Erschrocken und verstört laufen die Frauen davon und doch werden sie die Botschaft weitersagen: „Er lebt. In Galiläa werdet ihr ihn sehen.“
Und auch die Jünger werden Zeit brauchen, bis sie den Frauen glauben können. Petrus und Johannes schauen selbst noch einmal im Grab nach, Thomas möchte erst seine Hände in die Wundmale Jesu legen. Erst die eigenen Begegnungen mit dem Auferstandenen geben Gewissheit. – Er lebt. Gott macht seine Versprechen wahr.
Vorher gibt es Verwirrung und Entsetzen, ungläubiges Zweifeln. Wie damals in der Wüste das Murren und Meckern und die Vorwürfe gegen Mose.
Wir heute fürchten uns nicht vor Ross und Reiter. Uns bedrohen Gefahren, die nicht so leicht greifbar sind.
Der Klimawandel führt zu starken Stürmen, Überschwemmungen und Dürren. Unsere Flüsse und Böden trocknen aus. Im Sommer leiden Menschen und Tiere unter großer Hitze.
Die Corona-Pandemie schränkt unser Zusammenleben ein. Menschen vereinsamen, berufliche Existenzen sind bedroht, Kinder und Jugendliche lernen weniger und vermissen ihre Freunde, Eltern sind doppelt und dreifach belastet. Und in unserer Gemeinde warten wir schon lange darauf, endlich wieder gemeinsam beten, feiern und singen zu können. – Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür?
Ostern erinnert uns an die Worte des Engels: „Gott hat Jesus von den Toten auferweckt.“ Und es erinnert uns an das zunächst ungläubige Staunen und Zweifeln, bis dann Hoffnung und Zuversicht daraus wurden: „Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden!“
Trotz allem, was Israel erleiden musste, hat Gott sein Volk bewahrt. Und bei allen Gefährdungen und Nöten ruft Gott uns doch ins Leben. Auch heute.
Darum hoffen wir - und loben Gott wie Mirjam. Amen.
Wir beten:
Gott, der du die Toten ins Leben rufst, an diesem Tag voller Freude und Fröhlichkeit vergisst du auch die nicht, deren Herz gefangen und schwer ist.
Dir und deiner Liebe befehlen wir die besonders an, die die Gottesdienste dieser Tage voller Sorge und Angst feiern müssen, weil sie bedrängt und verfolgt werden:
Stärke ihnen den Rücken.
Wir befehlen dir die Menschen in den Kriegs- und Krisengebieten dieser Welt an:
Zeige uns Wege, diesen Menschen zur Seite zu stehen.
Wir befehlen dir die Männer, Frauen und Kinder an, die vor Hunger, Angst und Gewalt nicht in den Schlaf kommen:
Schenke ihnen liebende und helfende Hände.
Wir befehlen dir Mächtige und Ohnmächtige an, die Wege des Friedens suchen:
Lass sie Wege und Worte der Verständigung finden.
Wir befehlen dir die Menschen an, die gefoltert, geschlagen, versklavt und vergewaltigt werden:
Lass uns mutig Unrecht beim Namen nennen und dagegen einstehen.
Die Botschaft von der Auferstehung lass fröhliches Zeugnis werden,
dass sie leuchten möge in dieser Welt. Amen.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme,
dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen
Gott segne dich und behüte dich!
Gott lasse leuchten sein Angesicht über dir
und sei dir gnädig.
Gott hebe sein Angesicht auf dich
und gebe dir Frieden. Amen.